Gipfeltreffen der besonderen Art

Emsi­ge Dis­kus­si­on — Rüdi­ger Hagen (Mit­te)

Papier aus Lum­pen stand Pate

Ob der 23. Okto­ber 2024 einst als das Papier­kon­zil von Räb­ke in die Müh­len­ge­schich­te ein­ge­hen wird, ist heu­te noch nicht ein­zu­schät­zen. Sicher ist aber, dass die Zusam­men­kunft, zu der der Vor­stand des För­der­ver­eins die Spe­zia­lis­ten Rüdi­ger Hagen, Wede­mark und Joa­chim Lehr­mann, Lehr­te, ein­ge­la­den hat­te, die Rich­tung wei­sen­den Schrit­te für das LEA­DER-Pro­jekt „Papier­bo­den“ vor­be­rei­tet hat.

Der His­to­ri­ker Joa­chim Lehr­mann

Der fast drei­stün­di­ge Mei­nungs­aus­tausch brach­te die Ideen der Tech­nik unter der Mode­ra­ti­on des Müh­len­vor­stan­des mit dem his­to­ri­schen Fach­wis­sen über die Räb­ker Papier­müh­len zusam­men. Kei­ne schwe­re Übung, denn der maschi­nen­bau­tech­nisch vor­ge­bil­de­te His­to­ri­ker und der prak­ti­schen Müh­len­bau­er ver­stan­den sich wäh­rend des Dis­kur­ses auf Anhieb und beweg­ten sich auf einer Anspruchs­ebe­ne.

Der Gold­sta­tus der Mül­le­rei ist die Papier­mül­le­rei
Schon in sei­ner 1994 erschie­ne­nen Ver­öf­fent­li­chung und spä­ter noch ein­mal in einer dar­aus abge­lei­te­ten Kurz­fas­sung für den För­der­ver­ein hat­te sich Joa­chim Lehr­mann u.a. mit „den einst bedeu­ten­den Papier­müh­len zu Räb­ke am Elm und Salz­dah­lum“ befasst. Erst­ma­lig wur­de damals einer brei­te­ren inter­es­sier­ten Öffent­lich­keit bewusst, wel­chen Schatz man damit im 7‑Müh­len-Dorf beher­bergt.

Bei dem lau­fen­den LEA­DER-Pro­jekt wer­den die finan­zi­el­len eige­nen Res­sour­cen auf­ge­stockt und durch die mone­tä­ren Bei­trä­ge der Stif­tung Braun­schwei­ger Kul­tur­be­sitz und der Bür­ger­stif­tung Ost­fa­len ergänzt. Die Arbeit kann begin­nen.

Wohin führt der Weg ?
Einig­keit herrsch­te bei allen Teil­neh­mern sofort dar­in, dass die so genann­te Mit­tel­müh­le (Müh­le Lam­pe), ab 1594 Papier­müh­le, wegen ihrer Bedeu­tung als Modell­ob­jekt in Betracht kommt. Mit ande­ren Wor­ten, jetzt geht es dar­um, für die­se Lie­gen­schaft Maße und Inven­tar­ver­zeich­nis­se aus­fin­dig zu machen. Denn es besteht der Anspruch ein so weit als mög­lich ori­gi­nal­ge­treu­es Modell und eine eben­sol­che „leben­de“ Skiz­ze für die Papier­pro­duk­ti­on aus Lum­pen seit Ende des 16. Jahr­hun­derts her­zu­stel­len. Und zwar in zwei gro­ßen Zeit­ab­schnit­ten : die „ursprüng­li­che“ bis 1846 und die „moder­ne“ ab 1846.

Hier kommt der Müh­len­tech­ni­ker Rüdi­ger Hagen ins Spiel, der sei­ne Exper­ti­se im Modell­bau voll aus­le­ben las­sen kann.
Vor­erst geht es jedoch dar­um, Bau­ar­chi­ve abzu­klap­pern, Daten abzu­glei­chen und dem Lan­des­ar­chiv in Wol­fen­büt­tel mit dem Ein­blick in his­to­ri­sche Unter­la­gen, spe­zi­ell in Bau­plä­ne und Zeich­nun­gen, einen Besuch abzu­stat­ten, der bereits digi­tal vor­be­rei­tet ist.

Der Vor­stand ist den bei­den Prot­ago­nis­ten für die bis­her gewon­ne­nen Erkennt­nis­se über­aus dank­bar, die in einem stän­di­gen, fast täg­li­chen elek­tro­ni­schen Infor­ma­ti­ons­aus­tausch immer mehr zu einem Gesamt­bild zusam­men­ge­fügt wer­den.

Hier kommt etwas in Bewe­gung ! Papier aus Lum­pen ist nicht gedul­dig.

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