Erkundung der Mittelmühle
Mühle 7 und ihre ungeborgenen Schätze
Der 4. Adventssonntag bot die Chance, die 7. Räbker Wassermühle – vom Quelltopf der Schunter im Elm aus gezählt – gemeinsam mit dem Eigentümer Axel Kanitz einem 90minütigen fachlichen Erkundungsgang auf dem Grundstück und im Gebäude zu unterziehen.
Das war für das LEADER-Projekt der Mühle Liesebach (Mühle 5) terminlich auch bitter nötig, besteht doch u. a. die Planung, Skizzen und ein Modell der Räbker Papierherstellung auf dem Papierboden in der Armen Reihe 67 der Öffentlichkeit zu präsentieren und bis August 2025 „abgewickelt“ zu haben.
Die Mittelmühle sticht heraus
Ziemlich unerkannt und ebenso unbekannt während der letzten Jahre, wurde den örtlichen Mühleninteressierten die Bedeutung der Mittelmühle (Mühle Lampe) erst in den vergangenen Wochen und Monaten bewusst. Den größten Anteil an diesem Wissenszuwachs hat Joachim Lehrmann, Hämelerwald, der mit seinen Publikationen zur Räbke-Helmstedter Papiergeschichte und seinem persönlichen Einsatz dieses Kenntnisse in die Breite getragen hat.
Wo war der Fabrikschornstein ?
Links Joachim Lehrmann
Und genau dieser Joachim Lehrmann bildet gemeinsam mit Rüdiger Hagen, dem deutschen „Mühlenpapst“ aus der Wedemark, die wissenschaftliche Begleitung des Projektes. Beide waren selbstverständlich am vergangenen Sonntag in Person auch in der Mühle Lampe anwesend und Taktgeber für das Suchen, Finden, Anschauen, Beurteilen und letztlich auch Vermessen und Skizzieren von Einzelteilen, Baugruppen und Gebäudeteilen auf dem Grundstück.
Axel Kanitz in seinem Mühlengraben
Wissen, Erfahrung und Fantasie
Viel Erfahrung in Baugeschichte, Geschichte der Papierherstellung und über Mühlentechnik ist Voraussetzung dafür, das noch am Ort des umfangreichen Geschehens Verbliebene zu deuten und über die Jahrhunderte ab 1594 in Zusammenhang zu stellen. Vor allen Dingen, wenn es um „alles“ geht : um Papiermüllerei als Königsdisziplin im Müllereigewerbe, um Stein- und Holzmüllerei, ja sogar um eine Senf- und Papierfabrik höchsten Standards im 19. Jahrhundert und einiges mehr.
Rüdiger Hagen eilt zu den Resten eines Wasserrads
Die Mühle 7 muss man im Laufe der Jahrhunderte als die bedeutende Mühle in Räbke beurteilen. Das, was dereinst der Patrizier Hermann Brandes aus Helmstedt mit der ersten Papiermühle in Räbke als Mittelmühle 1594 begonnen hat, die Schaarschmidts, die Wanschapes, Diens und Lampes fortgeführt haben, soll nun in Auszügen als Modell und Zeichnung auf dem Papierboden der Mühle Liesebach wieder erstehen. Und nach Möglichkeit auch digitalisiert in Bildern.
Altes Gemäuer will zugeordnet sein
Ab sofort zählt die Tat und das Praktische ; das Projekt ist angelaufen, und bald wird ein Blick in die Vergangenheit der Papierproduktion in Räbke modellhaft gelingen.
Ergänzende Informationen zur Mittelmühle
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!