Herbert über Räbke und den 7 Mühlen

Her­bert nimmt von allem Notiz

Die vorletzte Runde eingeläutet

Es blei­ben und blie­ben noch weni­ge Tage bis Ende August und damit bis zum Abschluss des Elm-Schun­ter-LEA­DER-Pro­jek­tes der Müh­le „Ertüch­ti­gung der Was­ser­müh­le Lie­se­bach als Drit­ter Ort für Geschich­te und Tech­nik der Mahl- und Papier­mül­le­rei an der Schun­ter und in Ost­fa­len“. Die­ses zeit­li­che Ziel vor Augen, gab es am ver­län­ger­ten Wochen­en­de vom Don­ners­tag­abend bis zum Mon­tag­nach­mit­tag (14. bis 18. August) ein ver­län­ger­tes und geblock­tes Medi­en-Wochen­en­de am „mah­len­den Objekt“ unter Lei­tung eines Medi­en­pro­fis.

Her­bert (rechts) macht gro­ße Augen

Ans­gar Rah­ma­cher aus Bochum von Rah­ma­cher Media und sein umfang­rei­ches Equip­ment hiel­ten Ein­zug im Ver­an­stal­tungs­raum der Müh­le und auf allen Ebe­nen des Gebäu­des, immer beglei­tet von Kame­ras unter­schied­li­cher Cou­leur, Mikro­fon und sei­ner Droh­ne Her­bert.

Eine Liai­son mit Fol­gen
Der Bochu­mer ist der ein­zi­ge Medi­en­fach­mann in Deutsch­land, der ein inni­ges Ver­hält­nis zu allen Arten von Müh­len pflegt und auch die unter­schied­li­chen Sys­te­me und Sub­sys­te­me in sei­nem Kopf gespei­chert hat. Wenn dann noch die Exper­ti­se von Müh­len­tech­ni­ker Rüdi­ger Hagen, Wede­mark, hin­zu­ge­fügt wer­den kann, dann sind die bei­den als Team unschlag­bar. So gesche­hen am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de in Räb­ke, denn auch Hagen hat sei­nen Wohn­sitz wegen sei­ner LEA­DER-Auf­trä­ge in den letz­ten Wochen regel­mä­ßig in die Arme Rei­he ver­legt.

Also in einem Satz : Müh­len­tech­nik ver­bün­de­te sich mit Ton, Wort und Bild, und es ent­stan­den visu­el­le Ein­drü­cke, die bei Betrach­ter und Betrach­te­rin hän­gen blei­ben wer­den.

Auf­ga­be 1 : Die Räb­ker Müh­len und ihr dörf­li­ches Umfeld
Bereits am Don­ners­tag­abend – der Medi­en­spe­zia­list war gera­de ange­kom­men – stieg Her­bert in den wol­ken­frei­en Vor­abend­him­mel auf und ver­schaff­te sich aus luf­ti­ger Höhe ers­te Ein­drü­cke aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven vom 7‑Müh­len-Dorf, von Schun­ter, Müh­len­gra­ben, Jakobs­weg und ins­be­son­de­re von Müh­le 5, hin­läng­lich bekannt als Müh­le Lie­se­bach.
Immer wie­der beein­dru­ckend, wie grün sich das Dorf zeigt und wie Schun­ter und Müh­len­grä­ben – auch wenn kaum Was­ser füh­rend – die Optik bestim­men. Nach und nach wur­den alle 7 Müh­len „ange­flo­gen“. Dorf­mit­te, Thie als nörd­li­che Begren­zung, Kir­che, Schun­ter­see, Frei­bad und Was­ser­er­leb­nis­platz durf­ten nicht feh­len. Alle ver­bun­den in 360-Grad-Pan­ora­ma­auf­nah­men. Wie ein Falk­ner bei der Beiz­jagd, steu­er­te Rah­ma­cher die Droh­ne, die im Hei­mat­ha­fen schwe­bend ange­kom­men sicher mit 3 Fin­gern einer Hand ergrif­fen wur­de.

Auf­ga­be 2 : Insi­de Was­ser­müh­le

Es begann mit dem Stein­mahl­gang-Klaus Röhr erklärt

Nun ging es ran an die Tech­nik einer Was­ser­müh­le – vom Müh­len­rad, über den Getrie­be­raum, über den Wal­zen­bo­den mit erneu­er­ter Ent­stau­bungs­an­la­ge zum Plan­sich­ter bis zur neu ange­schlos­se­nen Mehl­misch­ma­schi­ne. Die Sys­te­me und Sub­sys­te­me lie­fen, klap­per­ten, ange­trie­ben durch den „rau­schen­den“ Müh­len­gra­ben oder eben aus der Steck­do­se. Sie wur­den auf­ge­nom­men und fil­misch oder in Ein­zel­fo­tos mit Wor­ten beschrie­ben und ver­ständ­lich erklärt.
Zunächst jedoch beweg­te Gesa Röhr als ein­hei­mi­sche Müh­len­be­woh­ne­rin ener­gisch Wei­zen und Rog­gen in der Reib­scha­le und auf dem Römer­mahl­stein : Das früh­zeit­li­che Pen­dant zur Mehl­her­stel­lung in einer Was­ser­müh­le.

Der Vor­sit­zen­de nahm in einem Inter­view Stel­lung zur Ent­wick­lung des För­der­ver­eins, zu den Restau­rie­rungs­ar­bei­ten außen und innen, zur Müh­len­ge­schich­te und zu den Tech­nik­schü­ben in der Fein­mül­le­rei seit dem Mit­tel­al­ter.

Teil 3 : Räb­ker Papier aus der Ver­sen­kung geholt
Ein Allein­stel­lungs­merk­mal für das Sch­un­ter­dorf ist die Papier­her­stel­lung aus Lum­pen, die im Lau­fe der Geschich­te von 3 ört­li­chen Papier­müh­len betrie­ben wur­de. Joa­chim Lehr­mann, Hämel­er­wald, war der Ers­te, der sich bereits in den 90er Jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts in Ver­öf­fent­li­chun­gen und in einem Buch mit der Räb­ker Papier­ge­schich­te und den Zusam­men­hän­gen mit der Uni­ver­si­tät Helm­stedt inten­siv beschäf­tigt hat und damit die Grund­la­gen für die­sen Pro­jekt­teil gelie­fert hat.

Rüdi­ger Hagen stützt sich auf sein Modell

Das von Hagen kon­stru­ier­te Modell der Fürst­li­chen Papier­müh­le zu Räb­ke – abge­ris­sen in den letz­ten Jah­ren des 18. Jahr­hun­derts – und sei­ne Feder­zeich­nun­gen mit unter­schied­li­chen Ansich­ten las­sen die „wei­ße Kunst“ des Papier­ma­chens anschau­lich auf­er­ste­hen. Das Motor ange­trie­be­ne Modell weckt beim Betrach­ter Erstau­nen und ist die leben­de Attrak­ti­on des neu gestal­te­ten „Papier­bo­dens“, der eine alte Kul­tur­tech­nik zum Leben erweckt. Das Video dazu mit den Erklä­run­gen des Müh­len­bau­ers könn­te anschau­li­cher nicht sein.

Die Papier­ma­che­rin­nen und der Papier­bo­den im pas­sen­den Licht

Die­ser Papier­bo­den war auch Gast­ge­ber für Gabi Schrö­der und Ursu­la Rosen, die Papier­ma­che­rin­nen der Müh­le, die vor der lau­fen­den Kame­ra die Arbeits­gän­ge vom Lum­pen­so­r­tie­ren bis zum Nass­pres­sen und Auf­hän­gen und Trock­nen erklär­ten und demons­trier­ten. Und im Hin­ter­grund klopf­te das Deut­sche Stampf­werk.

Zwi­schen­durch gab es immer wie­der ein­mal tech­nisch-digi­ta­le Abstim­mun­gen mit Web­mas­ter Horst Eber­hard, dem es obliegt das sze­ni­sche Gesche­hen mit Pan­ora­ma­tour und wei­te­ren Fein­hei­ten auf der Web­site der Müh­le zu ver­ewi­gen. An einer bereits sicht­ba­ren Beta­ver­si­on wird schon geübt.

Ans­gar Rah­ma­cher zwei­mal online

Am Mon­tag gen Mit­tag stell­te Film- und Pan­ora­ma-Macher Rah­ma­cher den Mit­wir­ken­den sei­ne vor­läu­fi­gen Ergeb­nis­se vor und beschrieb die Nach­schär­fun­gen sei­ner Arbeit, die in den nächs­ten Tagen voll­zo­gen wer­den.

Am spä­ten Nach­mit­tag ver­ließ der Fil­mer das Müh­len­dorf in Rich­tung A 2 und Ruhr­ge­biet. Alle war­ten gespannt auf das End­ergeb­nis, das noch ein­mal ganz ande­re Per­spek­ti­ven eröff­nen wird : In der so genann­ten „Bar­rie­re­frei­en Ecke“ kön­nen erst­mals am 14. Sep­tem­ber zum Tag des offe­nen Denk­mals Men­schen mit kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen die Müh­le Lie­se­bach und ihre Tech­nik in beweg­ten Bil­dern und in einer Pan­ora­ma­tour im Erd­ge­schoss bei der Arbeit sehen.

Das kör­per­li­che Wohl­be­fin­den der Akteu­re wur­de durch das Vor­sit­zen­den-Ehe­paar mit einem Grillb­ufett sicher­ge­stellt. Den Rest erle­dig­te das „Car­pe Diem“ am Frei­bad oder aber rou­ti­ne­mä­ßig gelie­fer­te Salz­stan­gen und Kek­se.

Der Dank geht an alle Mit­wir­ken­den, beson­ders aber an den Medi­en­pro­fi Ans­gar Rah­ma­cher, der mit der Gelas­sen­heit und dem Humor eines boden­stän­di­gen West­fa­lens alle Her­aus­for­de­run­gen der Auf­ga­be vor Ort meis­ter­te und nie aus der Kie­pe huck­te.

Links in die­sem Bei­trag :


0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.