16 Pilger und ein Pfarrerehepaar

Einkehr in der Mühle Liesebach
Ein besonderer Halt am Braunschweiger Jakobsweg
Der Braunschweiger Jakobsweg bietet Pilgerinnen und Pilgern nicht nur spirituelle Erfahrungen, sondern auch eindrucksvolle Natur- und Kulturerlebnisse. Besonders abwechslungsreich zeigt sich der Streckenabschnitt vom Kloster St. Ludgerus in Helmstedt bis zur Wassermühle Liesebach in Räbke.
Von Osten kommend, durchqueren die Wandernden zunächst den Lappwald. Danach öffnet sich die weite Landschaft der Helmstedter Mulde, bevor sie ab Frellstedt dem Schuntertal folgen. Hier erscheinen schon bald die ersten drei der sieben historischen Räbker Mühlen – ein unvergesslicher Anblick, der die Vorfreude auf die Einkehr wachsen lässt.
Ein herzlicher Empfang – „Porta patet, cor magis“
Die Pforte steht offen, das Herz noch mehr” – dieser Leitspruch der Zisterzienser könnte auch das Motto des Fördervereins Mühle Liesebach sein.
Am 2. September um 13:40 Uhr war es so weit : Das Pfarrer-Ehepaar Axel und Claudia Lundbeck erreichten mit ihrer 16-köpfigen Pilgergruppe aus der Großregion Hannover das Tor der Wassermühle. Das „Betreuungsteam“ um Roswitha Röhr, Margit Lünse und Dietmar Hoffmann empfing die Gäste mit offenen Armen – und frisch gebrühtem Kaffee sowie selbstgebackenen Räbker Köstlichkeiten.

Interessierter Pfarrer
Nach einer kurzen Stärkung führte Christian Lubkowitz gemeinsam mit Dietmar Hoffmann (li.) durch die faszinierende Welt der Mühle. In einer anschaulichen Präsentation und einer Tour über mehrere Etagen tauchte die Gruppe tief in die Geschichte und Technik der Mahl- und Papiermüllerei ein.
Interessierte Pilger
Technik zum Anfassen – Einblicke ins LEADER-Projekt
Besonderes Augenmerk lag auf den jüngsten Veränderungen :
- Instandgesetzte und reaktivierte Subsysteme der Mühle
- Einblicke in die Papiermüllerei, die in Räbke eine lange Tradition hat
- Vorführung der Anlagen im Leerlaufbetrieb
- Hintergrundinformationen zum laufenden LEADER-Projekt

Diese Kombination aus Geschichte, Handwerk und moderner Entwicklung begeisterte die Pilger sichtbar.
Der Tag endete mit einem kurzen Spaziergang zur Bushaltestelle „Am Thie“, am gleichnamigen Naturdenkmal, am Ehrungsstein vorbei und durch die malerische Dorfmitte. Für Heiterkeit sorgten sechs tierische „Zaungäste“ – Enten und Gänse, die das Geschehen vom Mühlengraben aus still beobachteten.
Gegen 18 Uhr erreichte die Gruppe per Bus wieder ihr Quartier im Kloster St. Ludgerus. Ein erfüllter Pilgertag ging zu Ende.
Schlussakkord am Wasser – Andacht unter freiem Himmel
Der folgende Morgen begann mit einem besonderen Höhepunkt : Ein Taxi-Transport, organisiert mit fünf Privatfahrzeugen des Fördervereins, brachte die Gruppe zum Wassererlebnisplatz in Räbke.

Bei strahlendem Sonnenschein und leichter Brise versammelten sich alle zu einer kurzen Andacht mit Gesang, begleitet vom sanften Rauschen der Schunter.

Danach setzten die Pilger ihren Weg in Zweiergruppen fort – vorbei an der Amtsmahlmühle und der Oberen Papiermühle, weiter Richtung Lelm und schließlich über Sunstedt zum Kaiserdom in Königslutter.
Buen Camino – und auf Wiedersehen in Räbke !
Die Einkehr in der Wassermühle Liesebach bleibt für alle Beteiligten in lebhafter Erinnerung. Für den Förderverein war es ein schönes Beispiel gelebter Gastfreundschaft – und ein Beweis, wie der Braunschweiger Jakobsweg Menschen, Orte und Geschichten miteinander verbindet.
Wir wünschen der Gruppe und allen, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind, einen Buen Camino – und freuen uns auf ein Wiedersehen in Räbke !
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