Mühlengeschichte des Mühlendorfs Räbke
Vorwort
Räbke Der interessanteste Mühlenort des Kreises Helmstedt ist Räbke, denn er hat heute noch sieben Wassermühlen.
Das stellte Wilhelm Kleeberg in der 2. Auflage seiner Niedersächsischen Mühlengeschichte aus dem Jahr 1979 (S. 387) fest. Fünf von ihnen werden im Folgenden gem. der Räbker Chronik abgehandelt, ergänzt um die ausführlichen Bearbeitungen zu unseren ehemals drei Papiermühlen von Joachim Lehrmann, durch welche unser Ort auch in größerem Rahmen eine Sonderstellung beanspruchen darf : Nirgendwo in Niedersachsen befanden sich derart viele Papiermühlen auf so engem Raum, mit einem tw. deutschlandweit herausragenden Leistungsspektrum (s.w.u.: „Kleines Dorf mit großer Papiergeschichte“).
Diese Karte aus dem Jahr 1754 zeigt sehr deutlich den Lauf der Schunter im Dorf. Der Mühlengraben war der Hauptlauf, denn es galt, die Ölmühle Willecke, die Getreidemühlen Liesebach und Prinzhorn mit Antriebswasser zu versorgen.
All unsere Wassermühlen wurden oder werden von der einst so wasserreichen, vom Elm kommenden Schunter angetrieben. Deren sieben sind noch 1802 in der Geographisch Statistischen Beschreibung aufgeführt : Über dem Dorf eine ehem. Privatpapiermühle, eine Mahlmühle mit Grützgang, die Kammer-Erbenzinsmühle ist, im Dorf drei Privatwassermühlen, eine Ölmühle und eine Papiermühle. Die Fürstliche Papiermühle, als vormals achte Mühle, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ihr Ende gefunden. Erwähnt sei auch die zeitweilige Rossölmühle im Dorf, wie auch jene kuriose Konstellation, als zu Beginn des 17. Jh. allein vier Mühlengewerke auf dem Gelände der Mittleren Papiermühle arbeiteten.